Pressemeldungen Indien | 30 April 2024

Christen in Indien beten für ihre Zukunft, während das Abstimmungsverfahren im Rahmen der Wahlen 2024 begonnen hat

 

 
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In Indien betet und fastet ein großer Teil der christlichen Minderheit für den Ausgang der Wahlen im Land, weil sie sich ernsthafte Sorgen über die Folgen machen, die eine dritte Amtszeit von Narendra Modis BJP für sie haben würde.

»Christen sind besorgt über die bevorstehenden Wahlen«, sagt Priya Sharma*, die mit Partnern von Open Doors in Indien zusammenarbeitet. »In den vergangenen zehn Jahren, als die Regierung Modi an der Macht war, haben wir einen stetigen Rückgang der demokratischen und religiösen Freiheit und die gleichzeitige Ausbreitung der Hindutva-Ideologie (radikaler Hindu-Nationalismus) erlebt.«

Sie fügt hinzu: »Wir haben unermüdlich für diese Wahlen gefastet und gebetet. Wenn die BJP für eine weitere Amtszeit wiedergewählt wird, befürchten wir, dass die Wahlen im Jahr 2024 die letzten allgemeinen Wahlen des Landes sein werden. Die Demokratie könnte vollständig zerstört werden. Gewalt und die Verfolgung religiöser Minderheiten werden weiter zunehmen.«

Demokratie steht auf dem Spiel

Seit der Wahl Narendra Modis zum Ministerpräsidenten im Jahr 2014 hat sich die Hindutva-Ideologie weitgehend unkontrolliert im ganzen Land ausgebreitet. Die Hindutva-Radikalen betrachten religiöse Minderheiten wie Christen und Muslime als fremd in der Nation und sprechen davon, ihr Land vom Islam und vom Christentum zu »säubern«.

Ausgrenzung aus der Gemeinschaft, die Zerstörung von Eigentum oder körperliche Gewalt gegen Christen haben zugenommen. Gewalt durch fanatisierte Menschenansammlungen hat sich in mehreren Staaten ausgebreitet, in Form von körperlichen Angriffen, der Zerstörung von Häusern und Kirchen sowie der Lebensgrundlage.

Auswirkungen von Wahlen auf »Anti-Bekehrungsgesetze«

Gleichzeitig befürchten Christen, dass ihre Freiheiten durch das Gesetz weiter ausgehöhlt werden. »Ein weiterer Sieg Narendra Modis würde die Einführung eines Anti-Konversionsgesetzes in weiteren Bundesstaaten fördern, und die Christen haben Sorge, dass es auf nationaler Ebene eingeführt werden könnte«, erklärt Priya Sharma.

Die indischen Gesetze zur Religionsfreiheit oder »Anti-Bekehrungsgesetze« sind auf bundesstaatlicher Ebene verabschiedete Rechtsvorschriften, die religiöse Konversionen regeln. Sie sind derzeit in 11 der 28 indischen Bundesstaaten in Kraft, aber Nationalisten drängen darauf, dass sie auf das gesamte Land ausgeweitet werden.

Wie der Name schon sagt, sollen diese Gesetze Versuche verhindern, Menschen durch »falsche Angaben, Gewalt, unzulässige Beeinflussung, Zwang, Verlockung oder betrügerische Mittel« dazu zu bewegen, zu einer anderen Religion (als dem Hinduismus) überzutreten.

Rinzen Baleng, Expertin für Anwaltschaft und Fürsprache von Open Doors , meint jedoch: »Das Fehlen einer korrekten Definition dieser Begriffe macht das Gesetz anfällig für Missbrauch. Diese Gesetze werden von nationalistischen Gruppierungen und Gruppen, die mit extremistischen Hindu-Bewegungen verbunden sind, dazu benutzt, Minderheiten ins Visier zu nehmen, und sie räumen sich dadurch das Recht ein, ungestraft zu handeln.«

Fast eine Milliarde Wähler

Die Wahl, die am 19. April begonnen hat, wird in den kommenden Wochen fortgesetzt, und die Mammutaufgabe, eine Nation mit 968 Millionen wahlberechtigten Wählern zu befragen, geht weiter. Die Wahl endet am 1. Juni und die Ergebnisse werden am 4. Juni verkündet.

Indien liegt derzeit auf Rang 11 des Weltverfolgungsindex von Open Doors, in dem die 50 Länder aufgeführt sind, in denen Christen der schwersten Verfolgung und Diskriminierung ausgesetzt sind. Seit 2014 ist es in der Rangliste um 17 Plätze nach oben geklettert.

* Name aus Sicherheitsgründen geändert


 

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