Diese Zahlen, die von der US-Kommission für Religionsfreiheit auf der Grundlage eines Berichts der Organisation zum Schutz der Religionsfreiheit »Article 18«, gemeinsam mit Open Doors und weiteren, veröffentlicht wurden, sind schockierend.
Die Studie dokumentiert die Zunahme der Haftstrafen, die Richter gegen Christen verhängen. Sie folgt auf einen starken Anstieg der Verhaftungen Ende 2023. Damals wurden fünf Christen zu zehn Jahren Haft verurteilt, ein weiterer Gläubiger zu 15 Jahren Gefängnis.
»Die iranische Regierung scheint ihre Bemühungen, die christliche Gemeinschaft zu isolieren und finanziell zu schwächen, im Rahmen einer umfassenderen Strategie verstärkt zu haben, die darauf abzielt, das Wachstum und den Einfluss der christlichen Gemeinschaft zu unterbinden«, erklärt Mansour Borji von Article 18.
Auch heute, im Jahr 2025, hält die Verfolgung an.
Im März wurden drei vom Islam konvertierte Christen, darunter eine schwangere Frau, zu hohen Strafen verurteilt. Narges Nasri, die mit ihrem ersten Kind schwanger war, wurde wegen »Propaganda-Aktivitäten, die gegen das islamische Gesetz verstoßen«, der Mitgliedschaft in einer Hauskirche, Veröffentlichungen in sozialen Medien und der Unterstützung der Bewegung »Frauen, Leben, Freiheit« zu 16 Jahren Gefängnis verurteilt.
»Ein Regime, das eine schwangere Frau aus ihrer Familie und der angemessenen medizinischen Versorgung reißt, kann nicht behaupten, für Gerechtigkeit oder Würde einzutreten«, stellt Michael Bosch, Nahost-Analyst der Forschungsabteilung von Open Doors, fest. »Das einzige ›Verbrechen‹ von Narges ist ihr christlicher Glaube.«
Abbas Soori (48) wurde wegen ähnlicher Vorfälle zu 15 Jahren Haft verurteilt.
Der christliche Musiker Mehran Shamloui (37) wurde zu zehn Jahren Haft verurteilt und seine Musikinstrumente wurden beschlagnahmt.
»Abbas Soori werden 15 Jahre seines Lebens genommen, nur weil er seinen Glauben privat in seinem Haus praktiziert hat. Indem sie die Musikinstrumente von Mehran Shamlouis konfiszieren und ihn einsperren, versuchen sie, den Ausdruck des Glaubens mittels Kunst zum Schweigen zu bringen«, stellt Michael Bosch weiter fest. »Christen mit muslimischem Hintergrund sind besonders gefährdet. Der iranische Staat betrachtet diese Konvertiten unzutreffend als eine existentielle Bedrohung für die Islamische Republik.«
Seit dem Internationalen Frauentag am 8. März haben die iranischen Behörden ihre Angriffe auf Aktivistinnen intensiviert.
Amnesty International zufolge wurden mindestens fünf Frauen festgenommen. Vier von ihnen setzten sich für die Rechte kurdischer Frauen ein. Sie werden in Einzelhaft festgehalten, ohne die Möglichkeit, sich durch einen Anwalt vertreten zu lassen.
Die iranische Revolution von 1979 vertrieb den Schah, einen säkularen, aber autoritären Monarchen, aus dem Land. Die neue Islamische Republik integrierte die religiöse Autorität des schiitischen Islams in alle staatlichen Strukturen. Heute hat der Iran einen umfangreichen und brutalen Sicherheitsapparat aufgebaut, der darauf ausgelegt ist, jegliche religiöse und politische Dissidenz zu unterdrücken, wobei er in besonderer Weise auf Christen und alle religiösen Minderheiten abzielt.
Doch trotz intensiver Verfolgung wächst die Kirche im Iran weiter.
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