
Wenn Jemal* an die dunklen Tage denkt, an denen seine Kinder fast verhungert wären, kommen ihm die Tränen.
»Für verfolgte Christen wie uns leistet eure Organisation einen vorbildlichen Dienst. Ihr habt uns geholfen, zu überleben und unsere Kinder zu ernähren. Ich möchte euch meine tiefste Dankbarkeit aussprechen. Denn auch wenn ich weiß, dass Gott derjenige ist, der uns zu essen gibt, war ich sehr besorgt und verzweifelt.«
Jemal
Jemal, ein ehemaliger Muslim, konvertierte zusammen mit seiner Frau Fatima* zum Christentum, als ihre Kinder noch klein waren. Anschließend gründete er zwei Unternehmen: eine Stahlfabrik und eine Tischlerei. Nach 40 Jahren harter Arbeit waren seine Unternehmen etwa vier Millionen Birr wert, umgerechnet 25.000 Euro.
Dazu gehörten Gebäude, Maschinen und Rohstoffe. Aber all das ging über Nacht in Rauch auf.
Alles begann im März 2023 mit der Ankunft neuer Islamprediger in der Moschee seiner Stadt. Diese verboten den Muslimen, mit Christen zu verkehren: Sie durften keine christlichen Rikschas mehr benutzen, nichts mehr von Christen kaufen usw. Wenn sie sich nicht daran hielten, würden sie nicht ordnungsgemäß bestattet werden.
Dann, eines Tages im September, beschwerten sich muslimische Studenten über Diskriminierung durch christliche Dozenten. Das war der Auslöser. »Der Angriff begann an einem Montagabend, am Dienstag versuchten sie, mich zu töten«, erinnert sich Jemal. Es gelang ihm, seine Familie in Sicherheit zu bringen und bei muslimischen Verwandten unterzubringen, da kein christliches Haus mehr sicher war. 375 christliche Familien flohen. Am Dienstagmorgen wurden 215 Häuser und Geschäfte von Christen in Brand gesteckt und vollständig zerstört. Jemal hat alles verloren.
Jemal und etwa hundert andere Christen flohen daraufhin auf das Gelände einer Kirche in einer Nachbarstadt. Dort lebten sie zwei Monate lang ohne jegliche Lebensgrundlage. Wie Hiob war auch Jemal von Verzweiflung geplagt. »Nach der Zerstörung meines Eigentums und der Zerstreuung meiner Kinder verlor ich vorübergehend den Glauben an Gott. Ich wollte Rache.«
Glücklicherweise «sind wir weder verhungert noch verdurstet, denn eure Partner haben uns sehr schnell mit Lebensmitteln versorgt». Und mit posttraumatischer Betreuung. Die Bibelverse erschienen ihm nun in einem anderen Licht. Die biblischen Geschichten erschienen ihm real. »Ich habe sie selbst erlebt. Die Apostel wurden verfolgt, getötet. In dieser Welt werden wir gehasst und abgelehnt werden. Heute verstehe ich diese Worte. Das ist Nachfolge Jesu! Sie bedeutet erhebliche Opfer.«
Nach zwei Monaten fühlte sich Jemal bereit, nach Hause zurückzukehren. Open Doors stellte ihm Maschinen und Rohstoffe zur Verfügung, damit er seine beiden Unternehmen wieder aufbauen konnte. Ohne diese konkrete finanzielle Hilfe »hätten wir das Grundstück verkaufen müssen«. Dennoch ist das neue Leben bis heute sehr schwierig.
Doch er hat weiterhin eine große Quelle der Freude: »Die Kirche voller Menschen zu sehen, erfreut mein Herz. Muslime sind aus einer anderen Stadt gekommen, um ihr Leben dem Herrn zu geben, und das gibt mir Hoffnung.«
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