
Jedes Wochenende reisen Mamoud und Hamza in diese Gegend, die einst ihre Heimat war. Dieser Teil des »Hohen Nordens« wurde so oft angegriffen, dass sie die schwere Entscheidung getroffen haben, zum Schutz ihrer Familien wegzuziehen.
»Als Boko Haram zum ersten Mal kam, riefen sie ›Allahu Akbar‹ (›Gott ist groß‹)«, sagt er. »Sie rufen diesen Satz immer, wenn sie angreifen. Wenn sie dich erwischen, geben sie dir zuerst die Chance, zum Islam zu konvertieren. Wenn du dich weigerst, töten sie dich.«
»Wir flohen in die Berge. Frauen und Kinder versteckten sich weiter entfernt, wir Männer blieben in der Nähe, um sie zu warnen, falls Gefahr drohte. So lebten wir zwei Jahre lang.«
Pastor Hamza, ebenfalls aus der Region, erinnert sich an den Tag, an dem er beinahe getötet worden wäre. »Sie griffen mein Dorf an. Ich rannte weg und versteckte mich unter einem großen Felsbrocken, während sie über mir schossen. Ich war kurz davor zu niesen, aber Gott verhinderte es – ich wusste, dass er mich gerettet hat.«
Heute leben beide Pastoren mit ihren Familien in einer nahegelegenen Stadt, in ärmlichen, aber sicheren Verhältnissen.
Trotz ihrer Entscheidung zu fliehen, haben Pastor Mamoud und Pastor Hamza ihren zurückgebliebenen Gemeinden nicht den Rücken gekehrt.
Viele der Christen hatten nicht die Mittel, zu fliehen, oder sie wagten es nicht, ihr Eigentum und ihre Felder zurückzulassen. Viele haben auch die Hoffnung verloren.
»Sie sagen: ›Wenn die Extremisten uns töten, ist es eben so. Wenn nicht, ist es auch gut‹«, erklärt Hamza. «Ich gehe dorthin und ermutige sie mit dem Wort Gottes. Ich kann sie nicht alleinlassen.«
Pastor Mamoud stimmt ihm zu: »Als ihr Pastor kann ich nicht einfach hier in Sicherheit leben und sie vergessen.«
»Selbst wenn nur noch ein einziger Christ übrig ist, werde ich trotzdem gehen. Sie sind meine Schafe – das gibt mir die Zuversicht, zu gehen.«
Pastor Mamoud
Doch diese Entschlossenheit bringt reale Gefahren mit sich. Solange die Pastoren in einem Dorf sind, sind sie denselben Bedrohungen ausgesetzt wie die Zurückgebliebenen. Sich im umkämpften Gebiet zu bewegen, ist extrem gefährlich.
»Die Kämpfer graben Löcher in die Straße, um Minen zu verstecken«, erzählt Hamza. »Wenn du auf eine Mine trittst oder darüberfährst, explodiert sie und du stirbst.«
Jedes Wochenende warten die Familien der Pastoren voller Sorge auf ihre Rückkehr. »Wir sind sehr beunruhigt, wenn er weggeht. Wir beten ständig für seine sichere Rückkehr«, sagt Faida, die Frau von Pastor Mamoud.
Open Doors unterstützt die Pastoren und ihre Familien bei ihren wöchentlichen Reisen, damit sie Hoffnung bringen und dem Ruf Jesu folgen können, Menschen zu Jüngern zu machen (Matthäus 28).
»Wir gehen weiterhin dorthin, weil Gottes Wort uns ermutigt und stärkt«, sagt Pastor Hamza.
»In Gottes Wort finden wir auch Frieden, den wir mit den Christen teilen können, die dort geblieben sind. Sie brauchen diese Ermutigung.«
Pastor Hamza
So wie Faida jede Woche für ihren Mann betet, sind auch wir als weltweite Kirche eingeladen, unsere verfolgten Geschwister im Gebet zu tragen – damit sie trotz aller Gefahr Gottes Ruf weiter folgen können.
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