»Als die Tanklastwagen der Armee kamen, um unsere Stadt zu zerstören, wussten wir, dass sie in die Kämpfe verwickelt sein würden«, erinnert sich Tun. »Wir hatten Angst und suchten nach einem Weg zur Flucht.«
Er war zu Hause, als das Militär am 1. Februar 2021 den Putsch ankündigte. Die Menschen schrien »Gerechtigkeit! Freiheit!«, weil sie die Rückkehr zur Demokratie wollten. Als die Militärjunta einen Monat später einen Demonstranten mit einem Kopfschuss tötete, gründeten Zivilisten die Volksverteidigungskräfte (PDF). Dann flüchteten Tun und seine Familie. Die Operation dauerte zwei Tage. »Am frühen Morgen des ersten Tages haben meine Frau und ich die Straße erkundet, um herauszufinden, wo das Militär stationiert war. Als wir sahen, dass die Straße sicher war, packten wir unsere Sachen.«
Am nächsten Tag brachen Tun und Lhing* auf, wobei sie ihre drei Kinder auf separaten Motorrädern mitnahmen. »Wir haben nur sehr kleine Taschen mitgenommen. Wenn wir mehr mitgenommen hätten, hätte uns das Militär an den Checkpoints nicht durchgelassen.«
Als sie an einem sicheren Ort angekommen waren, rief Tun um Hilfe. Gott beschenkte ihn mit Freunden, die bereit waren, ihn aufzunehmen, bis er ein Haus zum Mieten gefunden hatte.
Seit dem Putsch haben die Repressionen gegen Kirchen und die Zerstörung christlichen Eigentums in Myanmar zugenommen.
»Als der Putsch begann, führten die Truppen der Militärjunta Razzien in den Kirchen durch – sie bombardierten und brannten die Kirchengebäude nieder, nahmen das gesamte Geld der Kirche und zerschlugen die Fenster.«
Tun fügt hinzu: »Sie zerstören die Kirchen, lassen aber die Pagoden und buddhistischen Schreine intakt. Wir können also direkt und indirekt sagen, dass es sich bei diesem Putsch um Verfolgung handelt.«
Kurz vor Neujahr bombardierte die Armee eine katholische Kirche im Bundesstaat Kachin, wobei eine Person getötet und fünf verletzt wurden. Im November letzten Jahres wurde im selben Bundesstaat eine Bibelschule bombardiert. Dabei wurden vier Menschen getötet. Die Angriffe erfolgen kurz hintereinander und verbreiten Angst unter der christlichen Bevölkerung der Stämme der Chin und Kachin, zu denen auch Tun gehört.
Trotz aller Umstände weiß Tun, dass er nicht gegen Fleisch und Blut kämpft: »Die Armee ist nicht unser wahrer Feind, der wahre Feind ist Satan. Und das Werk unseres wahren Feindes, wie es in Johannes 14 erwähnt wird, ist es, zu stehlen, zu töten und den Leib Christi zu zerstören. Er setzt seine Macht ein, wo er nur kann, um Unruhe zu stiften und zu verhindern, dass sich das Evangelium in der Welt ausbreitet.«
»Betet weiter für unser Land, betet weiter für die Gläubigen. Mein Gebet ist, dass Min Aung Hlaing eines Tages auch unseren Herrn Jesus Christus annimmt. Das ist meine Hoffnung und meine Überzeugung und dafür bete ich.«
* Name geändert
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