Laut Monday Kassah, Leiter der Lokalregierung in Bokkos im Bundesstaat Plateau, wurden bei dem Angriff auf mindestens 20 Dörfer in der Region mehr als 300 Menschen verletzt. Gleiches berichtete die Nachrichtenagentur Agence France-Presse (Al Jazeera).
Nigerias Christen leiden seit vielen Jahren unter gewaltsamen Angriffen islamistischer Gruppen wie Boko Haram und Islamischer Staat in der Provinz Westafrika (ISWAP), aber auch von militanten muslimischen Fulani-Viehhirten mit islamistischer Agenda. Diese verübten etwa ab Mitte April Angriffe auf mehrere von Christen bewohnte Kommunen im Bundesstaat Plateau. Sie ermordeten dabei gezielt mindestens 315 Christen, etwa 80.000 Menschen wurden vertrieben.
Caleb Mutfwang, der Gouverneur des Bundesstaates Plateau, sprach dazu vor Journalisten von einer sorgfältig geplanten Operation und weiter: »Es ist wichtig zu erkennen, dass es sich hier nicht nur um einen Kampf zwischen Bauern und Hirten handelt, wie es üblicherweise dargestellt wird. Das ist eine Situation, in der unschuldige Dorfbewohner in der Nacht angegriffen werden.«
Mit Blick auf die aktuellen Übergriffe zu Weihnachten sprach Monday Kassah von »gut koordinierten« Angriffen auf »nicht weniger als 20 Kommunen« vom Heiligen Abend bis Montagmorgen. Laut Kassah gab es mehr als 300 Verletzte, die in Krankenhäuser in Bokkos, Jos und Barkin Ladi gebracht wurden.
Die für die Region zuständige Sprecherin von Open Doors, Jo Newhouse sagt: »Es ist tragisch, dass viele Christen, die sich auf ein friedliches Weihnachtsfest im Kreise ihrer Lieben und ihrer Kirchen gefreut hatten, wieder einmal brutal überfallen wurden. Diejenigen, die aus dem Gemetzel mit dem Leben davongekommen sind, sind nun entwurzelt, traumatisiert und in Trauer. Unsere Geschwister brauchen inmitten dieser Umstände unser Gebet.«
Gouverneur Caleb Mutfwang verurteilte am Sonntag die Gewalt als »barbarisch und brutal«. Sein Sprecher Gyang Bere versicherte, die Regierung werde Maßnahmen zur Eindämmung der anhaltenden Attacken auf unschuldige Zivilisten ergreifen. Ankündigungen zur Beendigung islamistischer Gewalt gab es bereits unter dem vormaligen Präsidenten Buhari. Bola Ahmed Tinubu, der im Februar das Amt übernahm, hatte ebenfalls versprochen, die massiven Sicherheitsprobleme im Land zu lösen.
Islamistische Gruppen haben in den letzten Jahren in Nigeria Zehntausende Menschen getötet und rund zwei Millionen vertrieben. Christen sind davon besonders stark betroffen. Auf dem Weltverfolgungsindex mit den 50 Ländern, in denen Christen wegen ihres Glaubens am stärksten verfolgt werden, belegt Nigeria aktuell Rang 6. Die Auswertungen der Berichte aus Nigeria im Vorfeld der Veröffentlichung des neuen Weltverfolgungsindex am 17. Jänner 2024 zeigen, dass Christen in Nigeria weiterhin extremer Gewalt ausgesetzt sind. Open Doors ruft zum Gebet für sie und für die Familien auf, die bei den Attacken zu Weihnachten Angehörige und Freunde verloren haben.
Bitte beten Sie für die Christen in Nigeria!
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