Im Sudan hat sich die Gewalt auf die Bundesstaaten Südkordofan und Blauer Nil ausgeweitet. Das hatte Auswirkungen auf große christliche Gemeinschaften, die bereits vor dem Konflikt gefährdet waren. Analysten von Open Doors schätzen, dass es im Sudan etwa zwei Millionen Christen gibt. Sie alle sind potenzielle Ziele für Dschihadisten.
Die katholischen Bischöfe im Südsudan haben zu einem dringenden Eingreifen in den andauernden Konflikt aufgerufen. »Wir sind zutiefst besorgt über die regionalen und internationalen Komponenten des Konflikts im Sudan. Der Konflikt destabilisiert die Region, die bereits fragil und durch interne Konflikte geschwächt ist«, erklärten die Bischöfe in einer an die internationale Gemeinschaft gerichteten Erklärung.
»Die Christen im Sudan sind besonders verletzlich und dem Krieg dadurch in besonderer Weise ausgesetzt«, bestätigt Fikiru*, ein Sprecher von Open Doors in der Region. »Wir bitten die Kirchen auf der ganzen Welt, nicht müde zu werden und nicht zu vergessen, für die Situation im Sudan zu beten. Wir wissen, dass viele schreckliche Dinge in der Welt geschehen, aber vergesst eure Schwestern und Brüder im Sudan nicht.«
Einer unserer Partner vor Ort berichtete, dass er beunruhigende Berichte erhalten habe: Mehr als 165 Kirchen seien geschlossen und mindestens 15 zerstört worden. Die Kirchen berichten auch von täglichen Menschenrechtsverletzungen wie Vergewaltigungen, Entführungen von Mädchen und Plünderungen von Eigentum. Unser Partner präzisiert:
»Es gibt viele Christen, die sich noch in den Kriegsgebieten befinden und keine Möglichkeit haben zu fliehen, die leiden und die wir nicht erreichen können. Es ist sehr schwer für uns, denn sie sind Teil des Leibes Christi!«
Inmitten des aktuellen, ohnehin schon komplexen Konflikts gibt es Berichte, wonach sich muslimische Fundamentalisten dem Kampf angeschlossen haben. Das bringt Christen noch mehr in Gefahr. Reuters berichtet, dass sich seit Beginn des Konflikts am 15. April 6.000 islamische Extremisten den sudanesischen Streitkräften angeschlossen haben.
Fikiru bestätigt diese Informationen: »Unsere Kontakte im Land haben uns berichtet, dass die Islamisten die Bürger öffentlich dazu auffordern, sich der sudanesischen Armee im Kampf gegen die sudanesischen Sicherheitskräfte anzuschließen. Andere Quellen berichten auch, dass einige dieser Islamisten oder Selbstverteidigungsgruppen ehemalige Mitglieder von Al-Bashirs Partei und den Sicherheitsdiensten sind.« Die Regierungen der USA und Saudi-Arabiens versuchen weiterhin, in Dschidda, Saudi-Arabien, Gespräche zwischen den beiden kriegsführenden Fraktionen zu führen. Doch mehrere gebrochene Waffenstillstände in den letzten Monaten haben die Interaktionen erschwert.
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