Merry ist Bauingenieurin und arbeitet für mehrere Nichtregierungsorganisationen in Syrien. Sie lebt mit ihrem Vater, ihrer Mutter und mit ihrem 23-jährigen Bruder Simo zusammen.
Im vergangenen Oktober nahm Merry an der Sportschulung »Ready, Set, Go plus« teil, einem Kurs, den die Partner von Open Doors regelmäßig für junge Christen in syrischen Städten anbieten. Dieses Programm beruht auf der Idee, dass Sport eine sehr niederschwellige und beliebte Aktivität ist, die auf kreative Weise Kindern und Jugendlichen die Begegnung mit Jesus ermöglichen kann. Die Schulungsteilnehmer lernen, sportliche Aktivitäten mit der Bibel in Verbindung zu bringen und sie für ihren Dienst zu nutzen.
Merry übernahm nach und nach Verantwortung in diesem Programm und machte ihre ersten Erfahrungen vor Ort. »Einmal, als wir eine Schulungsveranstaltung durchführten und uns mit Kindern weit außerhalb der Stadt trafen, fing es an zu regnen. Darauf waren wir nicht vorbereitet. Wir fanden einen Unterschlupf, aber uns war kalt und wir hatten Hunger. Wir halfen uns gegenseitig, um diese Situation zu bewältigen.«
Als am 6. Februar 2023 das schreckliche Erdbeben Merrys Stadt verwüstete, erinnerte sie sich an den Vorfall, den sie während ihrer Ausbildung über die Verbindung von Bibel und Sport erlebt hatte, und stand wie selbstverständlich ihrer Familie und den verängstigten Bürgern zur Seite.
Das Erdbeben zwang mehr als 7000 Menschen in Aleppo, ihre Häuser zu verlassen und in Kirchen und Klöstern Zuflucht zu suchen. In einem dieser Klöster kümmerte sich Merry vom ersten Tag an um die Menschen, die von Kälte und Hunger getrieben ankamen. »Ich fühlte mich, als wäre ich wieder bei der Sportschulung, organisierte Mahlzeiten für die Menschen und half beim Verteilen von Lebensmitteln und Decken«, sagt Merry.
»Ich konnte nicht tatenlos zusehen, ich musste etwas tun.«
Der Sinn für Führung und Verantwortung, den sie alle in derselben Sportausbildung gelernt haben, hat Merry, ihren Bruder und drei weitere junge Menschen dazu bewogen, ein Hilfsteam zu gründen, um den Menschen bei der Bewältigung der Katastrophe zu helfen. »Wir kennen die Stärken und Schwächen jedes Einzelnen und verteilen die Aufgaben wie in einer Fußballmannschaft. Für uns bedeutet gewinnen, den Menschen zu helfen und Menschlichkeit zu zeigen. Wir haben eine Botschaft der Liebe zu verbreiten, und das ist das Ziel.«
Merry fügt hinzu:
»In den zwölf Tagen nach dem Erdbeben konnten wir mehr Liebe zeigen, als wir in den zwölf Jahren des Krieges miteinander teilen konnten.«
Vor dem Erdbeben hatte sich Merry manchmal weit von Gott entfernt gefühlt. »Ich sah Gott als selbstverständlich an, aber als ich von ganzem Herzen zu Gott schrie und er mich und meine Familie vor dem Erdbeben rettete, begann ich wieder, seine Nähe zu spüren. Ich halte mich mehr denn je an seine Worte: »›Seid stark und mutig, fürchtet euch nicht.‹«
Merry lächelt, als sie fortfährt. »Ich weiß nicht, woher ich die Kraft gefunden habe, das zu tun, was ich tue, aber ich weiß, dass Gott mit mir war und es immer noch ist. Mein einziger Wunsch ist, dass Gott sich durch uns den Menschen zeigt und dass alle in Aleppo und Syrien wissen, dass Jesus Liebe ist und dass wir als seine Kinder ein gutes Beispiel für diese Liebe sind.«
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